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Spannende Inspirationen für jede Jahreszeit

Wasserfilter bauen

TRInKwasser 

Wasser ist in einer Notsituation überlebenswichtig, doch nicht jedes natürlich vorkommende Wasser ist auch trinkbar. Um gesundheitliche Risiken wie Durchfall, Parasitenbefall oder Infektionen zu vermeiden, ist eine sichere Wasseraufbereitung im Survival-Kontext unerlässlich.

Bäume erkennen

Im Winter 

Wenn die Blätter gefallen sind und der Wald sich in stilles Grau hüllt, kann es auf den ersten Blick herausfordernd wirken, Bäume zu unterscheiden. Doch gerade jetzt lohnt es sich...

Spuren & Fährten

Die Sprache des Waldes

Im Winter lassen sich Spuren von Tieren sehr gut erkennen. Im feuchten Schlamm zeichnen sich die Abdrücke klar ab und im Schnee sind Fährten über Kilometer hinweg gut zu verfolgen. Aber was ist denn überhaupt der Unterschied zwischen Spuren und Fährten?

Survival-Wasserfilter selbst bauen:

Autorin: Stefi

Wasser ist in einer Notsituation überlebenswichtig, doch nicht jedes natürlich vorkommende Wasser ist auch trinkbar. Um gesundheitliche Risiken wie Durchfall, Parasitenbefall oder Infektionen zu vermeiden, ist eine sichere Wasseraufbereitung im Survival-Kontext unerlässlich. In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit einfachen Mitteln einen Survival-Wasserfilter selber bauen und Wasser zuverlässig reinigen kannst – mit natürlichen Materialien oder wenigen Hilfsmitteln aus deinem Rucksack.

Wasser aufbereiten: Filtern und Entkeimen sind zwei unterschiedliche Schritte

Bei der Wasseraufbereitung in der Natur sind zwei Schritte entscheidend:
1. Mechanische Filtration: Dabei werden sichtbare Verschmutzungen wie Schlamm, Schwebstoffe oder organische Partikel entfernt.
2. Entkeimung: Hierbei geht es um das Abtöten oder Entfernen von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Parasiten, die im Wasser enthalten sein können.

Abkochen ist dabei die sicherste und effektivste Methode, um Wasser keimfrei zu machen. Ideal ist eine Kombination: erst filtern, dann abkochen. So wird das Wasser sowohl optisch klar als auch gesundheitlich unbedenklich.

Anleitung: Survival-Wasserfilter mit Naturmaterialien bauen

Ein sogenannter Schichtfilter lässt sich einfach mit einer leeren Plastikfasche und natürlichen Materialien herstellen.

So funktioniert’s:
• Den Boden einer sauberen Plastikfasche großzügig abschneiden – dieser dient später als Auffanggefäß.
• In den Deckel ein kleines Loch stechen, sodass das gefilterte Wasser langsam abtropfen kann.
• Alternativen zur Plastikfasche: Ein Gefäß aus Birkenrinde oder der Ärmel einer Regenjacke, in tropischen Gebieten Bambus.

Der Filter wird in 4-6 Schichten aufgebaut (von unten nach oben):

  1. Gräser (eng geschichtet)
  2. Holzkohle, falls verfügbar (nur von unbehandeltem, harzfreiem Holz aus kräftigem, rauchfreiem Feuer – sonst können Giftstoffe enthalten sein)
  3. Feiner Sand
  4. Moos, falls verfügbar (kann Bakterien, Pilze, Schadstoffe und Schwermetalle reduzieren)
  5. Kleine und mittlere Steine
  6. Gräser

Das Wasser wird oben eingefüllt und durchläuft langsam die Schichten.

Wasseraufbereitung in der Wildnis: Der Aufbau eines Wasserfilters für den Notfall und Survival-Situationen


Survival-Wasseraufbereitung erfordert Wissen und Vorsicht

Ob auf einer Trekkingtour, im Outdoor-Camp oder in einer echten Notlage – sicheres Trinkwasser in der Wildnis ist ein zentrales Thema für alle, die draußen unterwegs sind.

Ein selbstgebauter Survival-Wasserfilter aus natürlichen Materialien ersetzt zwar nicht das Abkochen des Wassers zur Keimabtötung, kann aber im Ernstfall das Überleben sichern. Mit etwas Übung und dem richtigen Know-how kannst du mit einfachsten Mitteln sauberes Wasser gewinnen – ein wichtiger Skill für deine persönlichen Bushcraft- und Survival- Abenteuer.

Was der Filter kann:
-grobe Partikel entfernen (z. B. Erde, Schwebstoffe, organisches Material)
-Gerüche und Geschmack verbessern
-sichtbare Klarheit erhöhen
-mit Erfahrung: tauglich als Notlösung

Was er nicht kann:
-Trinkwasserqualität garantieren
-Keimfreiheit sicherstellen
-Chemikalienrückstände (Pestizide, Düngemittel) zuverlässig filtern
-langfristig sicher sein ohne regelmäßige Reinigung/Erneuerung der Schichten


Spuren und Fährten

Autorin: Marlen

Im Winter lassen sich Spuren von Tieren sehr gut erkennen. Im feuchten Schlamm zeichnen sich die Abdrücke klar ab und im Schnee sind Fährten über Kilometer hinweg gut zu verfolgen. Aber was ist denn überhaupt der Unterschied zwischen Spuren und Fährten?

Spur, Fährte oder Trittsiegel?

Unter Spuren verstehen wir alle Hinweise, die Lebewesen bei ihren Streifzügen durch die Landschaft hinterlassen. Dazu gehören unter anderem Fußabdrücke, Kot, Federn, Haare, Fraßspuren oder auch Bauten und Nester. Auch ein Baum, an dem sich ein Wildschwein nach dem Schlammbad gerieben hat, ein sogenannter Malbaum, ist eine Spur
Fährten: Im engeren Sinne bezieht sich der Begriff „Fährte“ vor allem auf die Schrittfolge eines Tieres – also eine Abfolge von Fußabdrücken. Das Wort wird häufig synonym zu „Spur“ verwendet, meint jedoch im eigentlichen Sinn die fortlaufende Reihe von Abdrücken.
Als Trittsiegel bezeichnet man den Abdruck, den ein Tierfuß auf einem weichen Untergrund wie Erde, Sand oder Schnee hinterlässt. Ein einzelnes Trittsiegel gibt durch seine Form, Größe und eventuell sichtbare Krallen Hinweise auf die Art der Fortbewegung (Sohlengänger, Zehengänger oder Zehenspitzengänger) und ermöglicht es, Rückschlüsse auf das Tier selbst sowie dessen Verhalten zu ziehen.

Sohlengänger, Zehengänger oder Zehenspitzgänger

Schauen wir genauer hin, lassen sich die Spuren einigermaßen leicht in drei Kategorien einteilen. Bei den Sohlengängern – zu denen unter anderem Bären, Dachse und auch wir Menschen gehören – liegt die gesamte Fußsohle bei jedem Schritt auf dem Boden auf, was in ihren Abdrücken gut zu erkennen ist. Typisch ist hier ein relativ flacher, „voller“ Abdruck, in dem oft alle Zehen und die Ferse deutlich sichtbar sind. Zehengänger wie Hunde, Katzen oder Füchse setzen hingegen hauptsächlich nur den Zehenbereich auf. Bei ihnen wirken die Trittsiegel schlanker und konzentrieren sich auf die Vorderpartie des Fußes. Krallen können oft deutlich abgedrückt sein, während die Ferse im Bodenabdruck nur selten oder gar nicht zu sehen ist. Während bei Hunden die Krallen zu sehen sind, können Katzen ihre Krallen einziehen und wir sehen nur die vorderen Zehenballen. Schließlich gibt es noch die Zehenspitzengänger, zu denen beispielsweise Rehe, Hirsche oder Wildschweine zählen. Diese Tiere laufen auf den äußersten Zehen und hinterlassen charakteristische Paar- oder Zweizehenabdrücke – je nachdem, ob sie Paarhufer oder Einhufer sind. Zehenspitzengänger sind hervorragend an ein schnelles Fortbewegen angepasst und ihre klar geformten Hufspuren lassen sich oft selbst in härterem Untergrund gut erkennen.
Wenn du dich beim nächsten Ausflug in die Natur auf diese drei Kategorien konzentriert, lernst du schnell, Trittsiegel richtig einzuordnen und verstehst zudem besser, wie die Art der Fortbewegung das Leben und Verhalten der Tiere beeinflusst.

Wer war das?

Um ein Tier anhand seiner Spuren sicher zu bestimmen, genügt meist nicht nur ein einzelnes Trittsiegel. Vielmehr spielt der gesamte Kontext einer Spur – die Fährte - eine wesentliche Rolle, denn die Abfolge mehrerer Abdrücke und ihre Gangart lassen sich so besser deuten. Zusätzlich geben weitere Hinweise wie Kot (Losung), Fraßspuren, Haare oder Federn wertvolle Aufschlüsse und runden das Bild ab. Wer zudem die Größe und Form eines Trittsiegels genau untersucht, erkennt schnell wichtige Merkmale wie die Anzahl und Anordnung der Zehen oder die Sichtbarkeit von Krallen. Auch die Unterscheidung zwischen Paarhufern und Unpaarhufern, die sich in der Form und Beschaffenheit eines Hufes zeigt, trägt entscheidend zur Bestimmung bei. Darüber hinaus ist es wichtig, den Lebensraum zu kennen und zu wissen, welche Tiere dort überhaupt vorkommen. Faktoren wie Wetter oder Bodenbeschaffenheit können Spuren verändern und sollten daher stets in die Überlegungen einbezogen werden. Erst das Zusammenspiel all dieser Aspekte – Trittsiegel, zusätzliche Spurenmerkmale, Lebensraum und Erfahrung oder Vergleichsmaterial – ermöglicht es, eine Spur verlässlich einer bestimmten Tierart zuzuordnen.

Die W-Fragen

Wenn du eine Spur entdeckst und sie genauer untersuchen möchtest, helfen dir die klassischen W-Fragen dabei, den Kontext zu verstehen und auf alle wichtigen Details zu achten. Frage dich zunächst „Wer war hier unterwegs?“ und versuche, die Tierart zu bestimmen. Anschließend überlege „Wann wurde diese Spur vermutlich hinterlassen?“ – dabei spielen Faktoren wie Witterung oder die Frische des Abdrucks eine Rolle. Auch „Wo genau habe ich diese Spur gefunden?“ liefert entscheidende Hinweise, da der Lebensraum eng mit dem Vorkommen bestimmter Tierarten verknüpft ist. Die Frage „Was genau ist hier passiert?“ bezieht sich auf weitere Details wie Fraßspuren, Losung oder Anzeichen eines Kampfes. Unter „Wie hat sich das Tier hier bewegt?“ kannst du etwa Gangarten, Laufrichtung oder Geschwindigkeit ableiten. Schließlich rundet „Warum war das Tier wohl an diesem Ort?“ deine Beobachtungen ab und bietet einen Zugang zum Verhalten des Tieres, seinen Nahrungsgewohnheiten oder möglichen Ruheplätzen.

Sei respektvoll

Bei aller Neugierde auf Spuren und Fährten steht das Wohl der Tiere an erster Stelle. Wenn du Spuren verfolgst, denke daran, Abstand zu halten. Vor allem, wenn du merkst, dass du einem Tier tatsächlich näherkommst, halte respektvoll Abstand und störe es nicht. Manche Spuren sind einmalig und andere Interessierte könnten sie ebenfalls gerne sehen. Gehe lieber leicht versetzt, wenn du die Fährte betrachtest, um keine neuen, menschlichen Fußabdrücke darüberzulegen. Achte auch auf sensible Bereiche wie Brut- und Setzzeiten.

Erkenne Bäume im Winter

Autorin: Marlen

Wenn die Blätter gefallen sind und der Wald sich in stilles Grau hüllt, kann es auf den ersten Blick herausfordernd wirken, Bäume zu unterscheiden. Doch gerade jetzt lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Ohne das üppige Blätterwerk treten Details hervor, die im Sommer leicht übersehen werden. Eine ruhige Winterwanderung offenbart jene feinen Merkmale, an denen sich auch in der kalten Jahreszeit vieles ablesen lässt.

Die Silhouetten der Bäume

Der erste Schritt besteht darin, einen Baum aus der Distanz zu betrachten, um seine charakteristische Form zu erkennen. Manche recken sich kerzengerade in den Himmel wie Wächter (zum Beispiel Pappeln), andere wirken kugelig und dicht wie behagliche Zufluchtsorte (beispielsweise manche Ahornarten), während wieder andere ihre Äste weit ausbreiten und regelrecht zum Himmel tanzen - eine typische Erscheinung von Eichen. Auch Trauerweiden kannst du anhand ihrer langen, hängenden Äste gut aus der Ferne erkennen. Die Hasel wächst in mehreren fast geraden Stämmchen aus dem Boden, daher wird sie auch Haselstrauch genannt. Achte also auf die „Persönlichkeit“ und du wirst einige Bäume schon von Weitem bestimmen können.

Erzählungen in Rissen und Mustern

Gehst du näher heran, rückt die Rinde ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Ihre Farbe, Struktur und Beschaffenheit sind einzigartig wie ein Fingerabdruck. Die weiße, papierartige Rinde der Birke, die glatte, silbergraue Oberfläche der Buche oder die tief gefurchte, rissige „Panzerung“ der Eiche sind unverkennbare Hinweise. Manchmal erzählen Moos und Flechten, die auf dem Stamm wachsen, ebenfalls eine Geschichte: Sie lassen Rückschlüsse auf den Standort und die jeweilige Feuchtigkeit schließen.

Schatztruhen an den Zweigen

Wenn du noch genauer hinschaust, entdeckst du die Winterknospen, die mitunter aussehen wie winzige Schatztruhen, in denen das kommende Blattwerk ruht. Jede Baumart hat dabei ihre eigenen Merkmale. Die Buche trägt langgestreckte, spitz zulaufende Knospen, die an spindelförmige kleine Speere erinnern, während die Esche mit schwarzen, samtigen Knospen aufwartet, die deutlich aus der helleren Rinde hervorstechen und manchmal an kleine Rehfüße erinnern. Auch die Anordnung (gegenständig oder wechselständig) kann ein wichtiger Hinweis sein. Wenn du hier genauer hinschaust und zu vergleichen beginnst, tauchst du tief in die Vielfalt der Baumarten ein.

Fruchtstände, Laubreste und Standort

Überreste von Früchten oder Samen erzählen ebenso viel wie die Knospen. Bucheckern, Eicheln oder Ahornnasen, die noch an den Ästen hängen oder am Boden liegen, lassen sich leicht ihrer zugehörigen Baumart zuordnen und verraten, woher der Wind sie getragen hat. Manche Laubgehölze, wie die Rotbuche, behalten sogar große Teile ihres Blätterkleids bis weit in den Winter, was zusätzliche Hinweise liefert. Auch der Standort lohnt einen Blick: Wo Wasser nahe ist, gedeihen Erlen, an kargen, sandigen Böden tummeln sich gerne Kiefern oder Birken.

Mit jedem Anblick wächst die Klarheit 

Wie bei allen Naturbeobachtungen gilt: Übung und Wiederholung vertiefen dein Gespür. Wenn du regelmäßig im Wald unterwegs bist, Notizen machst oder sogar kleine Skizzen in einem Nature Journal anfertigst, schulst du deine Sinne spielerisch und findest vielleicht auch Gefallen an jeder noch so kleinen Entdeckung mit ihren Details. Aus einer vermeintlich kargen Landschaften kann so ein lebendiges Buch der Natur voller Geschichten werden. Nimm dir einmal die Zeit, hinzuschauen und genau hinzuspüren.

Wenn du Lust auf noch mehr Wissen, Gemeinschaft und Naturerfahrung hat, bist du herzlich eingeladen, bei den Wildnismentoren vorbeizuschauen: In der einjährigen Online-Ausbildung und unseren weiteren Kursen teilen wir nicht nur praktisches Wildniswissen, sondern auch die Begeisterung dafür, es an andere weiterzugeben – damit noch mehr Menschen die Wunder der Natur in allen Jahreszeiten erkennen können.

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